Die heurige Fahrt auf der wunderschönen „Stadt Wien“ erfolgt unter ganz starker Beteiligung österreichischer MusikerInnen. Mindestens zwei der vier Bands müssen allein schon wegen ihres Namens auf das Schiff bzw. auf die Donau: Da sind einerseits die dem Flusse „zugehörigen“ Wellenreiter, deren gemeinsamer Lebensmittelpunkt Wien im Jahre 2009 zur Bandgründung führte. Wien sei für die Musik so wie Antwerpen für die Renaissance- Malerei, schwärmt Thomas Castañeda, ein Tiroler mexikanischer Abstammung. Geigerin Maria Craffonara, Südtirolerin mit ladinischen Wurzeln, meint zum musikalischen Schaffensprozess: „Stimmung und Atmosphäre bestimmen die Form und nicht umgekehrt“. Freilich bestimmen auch kompositorisches Struktur-Denken und ausgeklügeltes Arrangement die hohe Qualität der nicht einzuordnenden WellenreiterInnen. Das andere Ensemble mit dem nahtlos zur Schifffahrt passenden Namen heißt „Zur Wachauerin“ - das klingt fast wie eine Gastwirtschaft. Deren hausgemachte Spezialität ist die Erschaffung poetischer, von der Kultur des Weines höchst inspirierter Zustände (deren virtuose Darstellung freilich höchste Nüchternheit verlangt!) sowie die behutsame Dekonstruktion traditioneller (nieder-) österreichischer Melodien. Die personelle Überschneidung von 2/3 der Wachauerin und 2/4 der Gruppe Nifty´s macht´s möglich, dass in einem Salon gleich zwei Bands sich die Bühne teilen. Nifty´s spielt, auch wenn die Stilmischung geradezu paradox klingt, ganz selbstverständlichen jiddischen Surf-Rock oder auch experimentellen Schwermetall-Klezmer. All das klingt aber nie schwergewichtig, sondern immer elegant, immer mit der Möglichkeit versehen, einen lässigen Tanzschritt hinzulegen, „nifty“ eben (was so viel wie „lässig“, „flott“, „schlau“ oder „smart“ bedeutet), ganz im Gedenken an den legendären Klezmer Klarinettisten Naftule „Nifty“ Branntwein. An Deck wird schließlich Premiere gefeiert, wenn Star-Trompeter und –Arrangeur Steven Bernstein zum ersten von zwei Auftritten seines amerikanisch-niederländisch- italienisch-österreichischen Super-Ensembles bittet.
Uraufführung!*
Konzert in Spitz/Anlegestelle Nr. 16: ca. 19:00 geplante Rückkehr nach Krems: ca. 21:30, Catering an Bord.
*Auftragswerk des Landes Niederösterreich, Abteilung Kunst und kultur.