Mit Darkstone Brass, Kofelgschroa, Ramsch & Rosen Extended | A/D
Abfahrt: Schiffsstation Krems-Stein, Anlegestelle Nr. 33
Programm
Mit Darkstone Brass, Kofelgschroa, Ramsch & Rosen Extended | A/D
Wir stechen wieder in See bzw. den Fluss, wenn unser Festival auf dem Donauschiff losdampft. Und wieder ist heimische Musik ganz stark am Geschehen beteiligt:
Oben an Deck ist Fernblick angesagt: Die speziell für uns zusammengestellte Blaskapelle Darkstone Brass lasst den Dunkelsteiner Wald an sich vorüberziehen und denkt sich bis nach New Orleans, bringt Klangideen von der Donau bis zum Mississippi. Die furchtlosen Kapitäne sind hier Martin Ptak und Martin Eberle, der eine im Wilden Osten, der andere im Wilden Westen unseres Landes geboren. Wir kennen sie von so unterschiedlichen gleichwie hochqualitativen Ensembles wie Velvet Elevator, Takon-Orchester, Jazzorchester Vorarlberg, Kompost 3, Jazzwerkstatt Wien oder den Strottern. Als weitere Ingredienzien an Bord werden Afro-Beat und Nino Rota angekündigt: Damit begegnen einander der glühende Funk der 1970er Jahre à la Fela Kuti, der schon seit einiger Zeit wieder hoch im Kurs ist, und die melancholische Melodik der großen italienischen Soundtracks.
In den Salons wird kleiner besetzte, vokale und instrumentale, feine, aber auch wilde Kammermusik gemacht: Ramsch & Rosen gibt es erst seit wenigen Jahren, und doch gehören sie zu den wichtigsten Innovatoren, wenn es darum geht, Volksmusik in die Gegenwart einzubinden, ohne bemühte Originalität, sondern mit selbstverständlichem Klangsinn und zauberhaften Ideen. Nun wird mit David Six und Walter Singer expandiert, zwei eminenten Vertretern aus Jazz, Klassik und Pop. Alle Genre-Schubladen sind freilich hinfällig, wenn dieses Quartett aufspielt: David Six, Oberösterreicher mit Wohnsitz in Wien und Berlin, spielt Klavier – ideenreich, fließend, liedhaft und energiegeladen. Seit 2012 studiert er außerdem südindische Percussion. Walter Singer aus Tirol ist vor allem durch seine Mitwirkung bei Schmieds Puls ein Begriff, er mischt aber auch bei so unterschiedlichen Ensembles wie dem Andrej- Prozorov-Trio, deepresure 4 oder die_freakshow mit. Singers Kontrabass-Spiel ist ebenso klangvoll wie experimentierfreudig. Im anderen Salon erhalten wir mit Kofelgschroa Besuch von unserem nächst-nördlichen Nachbarn. Was Leute wie Ringswandl, Polt oder die Familie Well angeht, darf der „Freistaat“ Bayern als frei von jeglichem kleinhäuslerischen Gedankengut begriffen werden. So hat sich auch das Quartett mit dem international eher schwer vermittelbaren Namen schnell als weitere musikalische Ausnahme- Erscheinung etabliert. 2008 gegründet und bereits mit drei CDs ausgestattet, lässt sich hier, vom Oberammergauer Hausberg herab, ein äußerst eigentümliches Geschrei (= Kofelgschroa) vernehmen. Die Blasmusik, verstärkt mit alter Gitarre, Akkordeon und diversem „Klanggeschepper“, ist seit 2008 unterwegs, gibt sich, was CD- und Song-Titel betrifft (Zaun, Baaz, Pokal, Käfer, Zug u.v.m.) eher wortkarg und schafft hinter scheinbar alltäglichen Feststellungen eine ganz eigene Poesie: „Manche sind groß und manche eher klein, doch eigentlich passen sie immer in ein Zimmer rein.“ Gemeint sind hier nicht Menschen, sondern Pokale.
Ahoi!
KONZERT IN SPITZ: CA. 19:00 GEPLANTE RÜCKKEHR NACH KREMS: CA. 21:30, CATERING AN BORD